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Gelegentliche Gebäudebrüter

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(Sturnus vulgaris)

Foto: LBV-Archiv, H. Tuschl


Vorfrühling, ein silbergrauer, feucht-kühler Tag zwischen Winter und wärmerer Jahreszeit. Im Gar-ten durchnässt ein kalter, eher herbstlich wirkender Nieselregen das kurze fahlgrüne Gras, an dem ein paar welke Blätter vom letzten Jahr kleben. Alles sähe vorjährig und winterverschlafen aus, wür-den nicht die Vögel eifrig singen und ihre Reviere ausrufen: unter ihnen der Star, der auf der Fichte sitzt, seinen gelben Schnabel gen Himmel reckt und seinen zwitschernden, klappernden, schwat-zenden Gesang in der gesteigerten Schlussphase mit winkenden Flügelbewegungen begleitet. Ein langgedehnter Pfiff wie ein zweifelhaftes Macho-Kompliment leitet das Starenlied ein. Dann schließt ein Potpourri von Pfeif- und Zwitscherlauten sich an, das Imitationen anderer Vogelgesän-ge enthalten kann. Es ist keine sehr kunstreiche, aber eine drollige Darbietung mit dem Reiz einer verlässlichen Frühlingsbotschaft und in Zusammenschau mit dem schmucken Aussehen des Vogels.

Foto: Dieter Goebel-Berggold, fotocommunity.de, fc-foto 5470525 *


Brutzyklus, Aufzucht der Jungen

Die meisten unserer Stare sind Zugvögel. Als Kurzstreckenzieher weichen sie dem Winter erst spät nach Süd- und Südwestfrankreich, Spanien und auf die westlichen Mittelmeer-Inseln aus, um Ende Februar ins Burtgebiet zurückzukehren. Altvögel, die schon einmal gebrütet haben, verhalten sich standorttreu und besetzen ihre angestammten Nistplätze, bei uns meist in den bekannten, eigens an ihre Größe angepassten Starenkästen. Natürliche Quartiere finden diese Höhlenbrüter in Bäumen, oft in verlassenen Spechthöhlen.

Foto: Dieter Goebel-Berggold, fotocommunity.de, fc-foto 16550961 *

Stare gehören zu den frühesten Brutvögeln im Jahr. Ab Mitte April liegen vier bis sechs - manchmal auch mehr - Eier mit milchblauer Schale im Nest aus langen, struppigen Grashalmen, das innen weich mit Federn ausgepolstert ist. Die Küken schlüpfen nackt und blind nach etwa zwölf Tagen. Ebenso viel Zeit später sind die ersten Jungen als mausgraue bis kaffeebraune Flügglinge mit un-scheinbar hornfarbenen Schnäbeln bereit auszufliegen. Die Eltern, die sich beim Füttern wie zuvor beim Brüten abgewechselt haben, versorgen sie noch weitere zwei Wochen mit Nahrung und schließen sich mit anderen, zeitgleich ausziehenden Familien zu Schwärmen zusammen. Auf den Mähwiesen lernen die Debutanten, im Boden nach Würmern und Käferlarven zu stochern.

Dazu rammt der Star seinen Schnabel ins Erdreich und spreizt den Bohrgang mit den Kiefern zu einem Trichter auseinander. Seine Augen liegen etwas versetzt in Höhe der Mundwinkel, sodass er durch deren Auskehlung in den Stochertunnel blicken und seine Beute sehen kann. Da die noch nicht pneumatisierten Schädelchen der Jungvögel dem Druck des Schnabelöffnens im Boden noch nicht standhalten, ist ihre Futtersuche bis in den Herbst stark eingeschränkt. Deshalb liegt die Jungensterblichkeit in den Monaten bis zur ersten Gefiedermauser wesentlich höher als im vergleichsweise geschützten Nistkasten.

Foto: LBV-Archiv A6108-1, Z.Tunka

Im Spätsommer und Herbst schließen sich die Stare zu oft riesi-gen Schwärmen zusammen. Deren ineinander wallende, sich teilende, neu formende Manöver funktionieren nach einem ein-fachen Trick, wie Wissenschaftler durch Computer-Simulationen herausgefunden haben. Jeder Vogel weicht anderen aus und folgt dem Kurs anderer Schwarmgenossen. So ergeben sich per Zufalls-prinzip scheinbar geplante und gemeinsam exerzierte Figuren am Himmel.

Stare besser in den Starenkasten

Auch Nischen und Öffnungen an Gebäuden, wie Hohlräume unter verrutschten Dachpfannen, wer-den von den Staren gerne angenommen, wenn sie ihnen ausreichend Platz für ihre langen Beine bieten. Doch von einem Starenkasten an der Hauswand ist eher abzuraten, da die gesprenkelten Vögel ihr verschmutztes Nistmaterial aus dem Kasten entsorgen und dabei auffällige Kotschlieren an der Fassade hinterlassen.

Die Verschmutzung durch die ansonsten beliebten Stare ist wesentlich größer als durch Mehl-schwalben, Mauersegler oder Haussperlinge. Während diese jedoch auf Fels-Ersatzstrukturen
an Gebäuden angewiesen sind, tut es für Stare ein Kasten im Baum schließlich ebenso.


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